Wie war meine Vorbereitung: Ich habe bereits im Januar mit den Übungen begonnen und am Anfangs vor allem quantitative und formale Probleme sowie Textverständnis/medizinische Texte und Diagramme/Tabellen geübt. Diese Untertest brauchen meiner Ansicht nach etwas mehr Zeit zum Üben. Mit der Zeit lernte ich den Umgang mit medizinischen Begriffen recht gut. Ich habe sicherlich an fünf Tagen pro Woche ca. 3h geübt, also rund 15h/Woche. Für den Untertest Muster zuordnen habe ich mir den Kreuzblick angeeignet, dies brauchte viel Zeit und Geduld. Es funktionierte lange nicht, aber nach etwa einer Woche intensiver Übung, funktionierte es gut. Es war aber etwas vom Besten, was ich gemacht habe, denn ich holte 18/18 Punkte. Fakten/Figuren habe ich ca. 2-3x pro Woche geübt, aber erst etwa ab März/April. Ich habe mir dort aber sehr hilfreiche Strategien ausgedacht: Bei den Figuren habe ich mir eine Einsatz- Geschichte ausgedacht (zum Beispiel der Seelöwe im Süden (unten) oder ich habe ähnliche Figuren gruppiert und dann auf die Unterschiede geachtet (diese Strategie konnte ich aber im Test selbst kaum gebrauchen, weil die Figuren sehr ähnlich waren s.u.). Bei den Fakten habe ich mir 5 Orte ausgedacht, an denen ich oft bin und für jede Altersgruppe denselben Ort, aber andere Räume ausgedacht. Beim Üben habe ich sie dann alphabetisch geordnet (z.B. Herr A war immer in der Küche, Frau D immer im Wohnzimmer usw.) Ich habe die Zimmer und Orte immer genau gleich benutzt, das ist sehr wichtig! Die jüngste Gruppe war immer am Arbeitsort, die 2. Jüngste immer im Fitnesscenter (dort zum Beispiel Pat., der zuerst im Alphabet kommt immer in der Garderobe, der 2. immer in der Ausdauerecke usw.) Dann habe ich mir kurze Geschichten ausgedacht zu den Leuten. Bei den Diagnosen, die ich noch nie gehört habe, habe ich mir einfach etwas anderes ausgedacht (z.B. Herr Mandow, Angina pectoris, labil, Bäcker –> Der Mann sitzt auf einem wackeligen Brötchen und angelt (Angina) eine Mandel). Das Alter musste ich mir nicht merken, weil es in einem bestimmten Raum war. Ich habe auch versucht, ein Bild zu machen, damit ich wusste, ob die Person männlich/Weiblich ist. Bei Personen, die eine Diagnose hatte oder einen Beruf hatte, die es in meinem persönlichen Umfeld kenne, habe ich mir diese Person vorgestellt. Fakten/Figuren lernte ich immer zusammen und ich löste immer Textverständnis danach. Am Test wiederholte ich die Fakten nochmals sehr gut, ging nochmals alle Räume mental durch, bevor ich mit Textverständnis begann, weil bei Textverständnis war es ohnehin schwierig, alle 3 Texte gründlich zu lesen. Bei Schlauchfiguren kommt man meiner Meinung nach einfach weiter, wenn man etwas übt. Zuerst kann man schauen, ob die Ebene gleich ist, dann muss es von hinten, rechts oder links sein. Dann ist es hilfreich, auffällige Merkmale zu finden. Das Konzentrierte und sorgfältige Arbeiten übte ich erst in den letzten 5 – 6 Wochen regelmässig und zwar immer, nachdem ich schon andere Übungen gelöst hatte, damit es möglichst realitätsgetreu war.
Wie fühlte ich mich während der Prüfung?
Mit dem Muster zuordnen hatte ich einen super Einstieg, ich schaffte alle Muster mit dem Kreuzblick und holte dann auch 18 Punkte. Aber ich wurde sehr unsicher, weil ich hatte das Gefühl, wir hatten nur 13 min anstatt 16min Zeit und die Uhr irritierte mich. Sie zeigte einfach die Uhrzeit an und nicht z.B. einen Countdown. Und ich konnte die Muster dann auch gar nicht nachkontrollieren, wie ich das zu Hause IMMER konnte. Plötzlich kamen unnötige Gedanken auf wie „hast du zu Hause immer zu viel Zeit eingestellt zum Üben“. Die Uhr irritierte mich dann fast während des gesamten Tests immer wieder, irgendwie konnte ich mir gar nicht merken, wann wir begonnen hatten und wusste so nie, wie lange es noch geht. Aufgrund dieser komischen Unsicherheiten lief medizinisches Textverständnis auch eher schlecht und ich konnte mich gar nicht konzentrieren. Auch lenkten mich plötzlich die Leute ab, die herumspazierten, die Aufsichtspersonen. Dort holte ich auch „nur“ 9 Punkte, weil die Texte waren auch lang und die Konzentration fehlte. Ich konnte mich für die Schlauchfiguren und quantitative und formale Probleme wieder sammeln. Dort half mir die intensive Vorbereitung extrem und ich holte 17 bzw. 13 Punkte. Die Figuren waren extrem schwer und ich konnte es gar nicht umsetzen, wie ich es zu Hause geübt hatte. Die Fakten gingen wieder gut, die eingeübte Strategie hat mir sehr geholfen. Bei den Mehrfach- Diagnosen habe ich mir immer irgendwie ein Band vorgestellt, das von der einen zur anderen Person ging. Textverständnis lief meiner Ansicht nach sehr schlecht, aber ich holte 12 Punkte, hatte wohl mit dem Raten etwas Glück. Bei Diagrammen/Tabellen musste ich eigentlich schon lange auf die Toilette, aber ich hielt bis am Schluss durch. Ich hatte eigentlich ein recht gutes Gefühl dort, aber holte dann doch „nur“ 9 Punkte. Beim konzentrierten und sorgfältigen Arbeiten ist es wichtig, dass man wirklich die Aufgabe gut versteht und nochmals alles gibt, egal, wie das Gefühl bei den vorderen Tests war. Ich hatte nämlich insgesamt wirklich nicht so ein tolles Gefühl, weil ich beim Üben immer viel ruhiger war und ich ein paar Strategien nicht so umsetzen konnte, wie ich es zu Hause konnte.
Was überraschte mich? Wie gesagt, ich habe mir eine Uhr vorgestellt, die den Countdown anzeigt und nicht einfach die Uhrzeit. Die schwierigen und eher langen Texte beim medizinischen Textverständnis fand ich überraschen, aber evtl. nur weil ich im Kopf sehr viele Unsicherheiten hatte. Die Figuren fand ich sehr schwierig und auch die Texte beim Textverständnis. Positiv überrascht war ich von den Mustern, sie waren sehr deutlich dargestellt und das konzentrierte und sorgfältige Arbeiten war sehr klar. Dort konnte ich auch 16 Punkte holen.
Nach der Prüfung war ich wie geschlagen und hatte ein schlechtes Gefühl. Ich wusste gar nicht, ob es jetzt reichen würde oder nicht, es war wie offen und ich hatte Angst. Ich las Berichte, wie viele Punkte es in den letzten Jahren benötigte und rechnete auch immer wieder durch, wie es bei mir rauskommen könnte. Es war eine schwierige Zeit, weil ich wollte den Studienplatz unbedingt.
Am 2. August kam der eingeschriebene Brief und als es an der Tür klingelte, wusste ich, dass es jetzt rauskommt. Ich öffnete und hatte eine riesen Freude, weil ich mit einem Prozentrang von 99 (123 Punkte) bestanden habe. Ich hätte das nie gedacht und bin dementsprechend überglücklich. Auch kann ich an meiner Wunschuni Bern studieren.