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medicus
Teilnehmer

– Wie war meine Vorbereitung?

Den Test hatte ich bereits zum dritten Mal geschrieben, wusste also schon gut, worauf ich mich da einliess. Die organisatorischen Dinge wie das Zusammentragen der Unterlagen fielen dadurch mehr oder weniger weg. Die ersten Annäherungen mit dem Stoff hatte ich dann wieder im März 2021, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, etwas später anzufangen als im Jahr davor. Ich denke, dass das ein wichtiger Punkt ist: Man kann sich definitiv „überlernen“! MedGuru, der Verlag der wohl bekanntesten Lernunterlagen, empfiehlt einen Lernaufwand von ca. 30 Stunden, da man sich danach nicht mehr merklich verändert. Ich selber denke, dass vor prüfungsnahe Simulationen wichtig sind, da man so ein gutes Zeitgefühl entwickeln kann. Ab und zu werden diese Simulationen von Schulen, sonst von kostenpflichtigen Kursen angeboten. Falls man nicht auf solche Kurse zurückgreifen möchte, lohnt es sich sehr, mit Freunden einen eigenen Testdurchlauf durchzuführen.

Ich hatte in den vergangenen Jahren vor allem mit dem Material von MedGurus gelernt. Diese empfinde ich als gut, verglichen mit anderen Lernunterlagen tendenziell aber eher etwas zu einfach. Für zusätzliches Material habe ich auf die Studienberatung der Universität Basel (Steinengraben 5, 4051 Basel) zurückgegriffen. Dort kann man als Schüler oder Studierender von Basel-Stadt nicht nur sehr viele verschiedene Lernunterlagen ausleihen, sondern auch zusammen mit anderen Anwärtern im NC-Lernraum lernen. Ein Besuch schadet sicherlich nicht!

– Wo hatte ich besonders Mühe bei der Vorbereitung?

Da ich bereits zwei Mal nicht bestanden hatte (2019: TP 46, 2020: TP 51), hielt sich meine Motivation eher in Grenzen. Ich hatte in der Zwischenzeit ein Pharmazie-Studium an der Uni Basel begonnen und habe auch alle angesagten Prüfungen (Ende Mai bis Ende Juli!) schreiben wollen. Damit lag der NC direkt in der Mitte und es war schwierig, sich dafür zu motivieren. Ich versuchte, täglich ca. 2h für den EMS zu lernen. Das habe ich allerdings nur in der letzen Woche vor der Prüfung geschafft, davor war es eher alle zwei Tage ab ca. April/Mai 1-2 h.

– Wie fühlte ich mich (mental und physisch) während der Prüfung?

Ich bin in den Tagen zuvor immer spätestens gegen 23:00 Uhr ins Bett gegangen, am Abend vor dem Test sogar schon um 22:00. Ob mir das wirklich so viel gebracht hat weiss ich nicht, am Testtag war ich trotzdem eher müde. Mental war ich ziemlich gut dabei, mir war bewusst, dass das wahrscheinlich das letzte Mal NC sein würde, unabhängig ob ich bestehe oder nicht. Anders als erwartet hat mich diese Gewissheit nicht gelähmt, sondern eher „beflügelt“. Ich habe mich bei jedem Teil konzentrieren können und habe mir kaum Pausen gegönnt. Selbst beim Konzentrierten Arbeiten kam ich überraschend weit (Zeile 35).

– Was überraschte mich während der Prüfung?

Muster erkennen war alles andere als leicht, wurde aber meiner Meinung nach gegen Ende eher einfacher. Daher gilt bei allen Aufgaben: Überspringen, wenn man nicht weiter kommt! Beim NC zählt jede Minute und so habe ich beispielsweise einen Grossteil der Mathe-Aufgaben erst einmal angeschaut, bevor ich mir einzelne raus gepickt habe. Das Textverständnis war wie schon letztes Jahr sehr schwierig, ich habe trotzdem versucht, alle Aufgaben zu lösen (Andere Leute schwören darauf, von den drei Texten nur zwei gut und sorgfältig zu bearbeiten und den dritten einfach so anzukreuzen). Das konzentrierte Arbeiten war meiner Meinung nach deutlich einfacher als in den letzten zwei Jahren, da keine Zeichen kombiniert werden mussten. Konkret mussten alle Vierecke markiert werden, die durch vertikale und horizontale Striche in drei Felder geteilt wurden.

Noch ein kurzer Tipp: Nach dem Untertest „Diagramme und Tabellen“ müssen die Testunterlagen samt Antwortblatt zusammengepackt werden. Zufällig Kreuze auf dem Antwortblatt müssen also spätestens im Aufgabenteil „Diagramme und Tabellen“ gesetzt worden sein! Später geht das nicht mehr und man verliert möglicherweise Punkte!

– Wie fühlte ich mich nach der Prüfung? Wie konnte ich mich ablenken?

Ich war am Boden zerstört. Ich ging fest davon aus, dass es wieder nicht gereicht hatte, meine erste Nachricht nach dem Test war an meine Eltern „Aus der Traum“. Da ich ja noch die anderen Pharma-Prüfungen bestreiten musste, habe ich allerdings kaum Zeit gehabt zum trauern. Und schwups, war das Ergebnis da.

–  Bestanden/nicht bestanden, Testresultat, Testprozentrang, Zuteilung welcher Uni?

Ich hatte mit einer Punktzahl von 67 (von 118) den Testprozentrang 79 erreicht. Damit wurde mir ein Studienplatz Humanmedizin an der Uni Basel (1. Priorität) zugeteilt. Schlussendlich war sicherlich auch ein Quäntchen Glück dabei. Lasst euren Kopf nicht hängen, wie ihr seht, kann es auch beim dritten Mal klappen. Ich drücke euch allen ganz fest die Daumen!